2. Aachener Nachwuchs-Workshop „Wissensgeschichte“

06./07. Juli 2023

Workshop Urheberrecht: © Alina Cohnen

Am 6./7. Juli 2023 fand der 2. Aachener Nachwuchs-Workshop zur Wissensgeschichte statt, der von den allen Lehrstühlen des Historischen Instituts gemeinsam organisiert wurde. Studierende und Doktoranden aus dem ganzen Bundesgebiet waren eingeladen, ihre dezidiert wissensgeschichtlichen Abschlussarbeiten (BA und MA) und Dissertationen zu präsentieren. In intensiven Workshoprunden wurden dabei einerseits konzeptionelle Fragen, Herausforderungen und Probleme diskutiert und andererseits nach Chancen und Grenzen einer wissensgeschichtlichen Perspektivierung der einzelnen Projekte gefragt. In seinem Abendvortrag gab der Althistoriker Prof. Kai Brodersen (Erfurt) einen spannenden und vieldiskutierten Überblick über „Angewandte Wissenschaften in der Antike“. Das „Aachener Konzept“ entpuppte sich abermals als ein voller Erfolg, wie die furchtbaren Diskussionen, aber auch das positive Feedback der Teilnehmerinnen und Teilnehmer eindrucksvoll belegten. 

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Wissensgeschichte hat Konjunktur. Schon ein flüchtiger Blick auf den wissenschaftlichen Buchmarkt, den Konferenzbetrieb oder die akademische Lehre zeigt, dass Wissen̒ allgegenwärtig ist. Wer sich im Bereich der Bildungs-, Wissenschafts- oder der Medizingeschichte bewegt, wird ebenso mit wissensgeschichtlichen Perspektivierungen der Vergangenheit konfrontiert wie jemand, der sich für die Geschichte politischer Expertise, für Sozial- oder Technikgeschichte, Science and Technology Studies oder postkoloniale Ansätze interessiert. Wissen ist überall und zugleich nirgends, denn angesichts des bunten Straußes an Themen, Perspektiven, Zugängen und Fragen, die unter der Flagge der Wissensgeschichte verhandelt werden, bleibt vielfach offen, was die Wissensgeschichte kann, was eben nur die Wissensgeschichte kann. 

Vor diesem Hintergrund richtet das Historische Institut der RWTH Aachen einen Workshop für BA- und MA-Studierende sowie für Doktorand:innen aus, die eine Abschlussarbeit zu einem wissensgeschichtlichen Thema planen oder bereits schreiben. Die Teilnehmer:innen sind eingeladen, dort ihr Konzept und eventuell erste Befunde zu präsentieren, aber auch spezifische Probleme oder Herausforderungen zu diskutieren. Einen epochenspezifischen oder thematischen Schwerpunkt gibt es nicht; es ist der wissensgeschichtliche Zugang zur Vergangenheit, der uns interessiert. Auch geographisch soll die Veranstaltung offen bleiben: Sie richtet sich nicht nur an Studierende der deutschen oder westeuropäischen Geschichte, sondern auch an diejenigen, die osteuropäische oder nordamerikanische Geschichte studieren oder sich im Feld der Global History bewegen. 

Wir planen einen zweitägigen, intensiven Workshop mit Studierenden und Doktorand:innen aus dem deutschsprachigen Raum. Für alle Teilnehmer:innen werden wir die Kosten für An- und Abreise (Bahn, 2. Klasse) sowie für eine Übernachtung in Aachen übernehmen.

Interessent:innen sind herzlich eingeladen, bis zum 30.05.2023 ein Abstract zum Projekt (ca. 300 Wörtern) in deutscher oder englischer Sprache an daniel.brewing@rwth-aachen.de zu schicken.