VW-Graduiertenprojekt „Begriffsgeschichte“

 

„Begriffsgeschichte“ als Dekonstruktion gesellschaftlicher und politischer Kommunikation in Rumänien, 19. und 20. Jahrhundert. Erprobung einer deutschen Perspektive der Geschichtsschreibung

Şcoala Doctorală Internaţională: Istorie conceptuală - deconstrucţia comunicării sociale şi politice româneşti (Proiect susţinut de Fundaţia Volkswagen din Germania)

Das Projekt - Thema, Konzept, Methode - Struktur und Aufbau - Graduiertenschule - KollegiatInnen - Lehrveranstaltungen und Teilnahme an Konferenzen - Konferenzen -Publikationen - Förderer - Presse - Kontakt

Das Projekt

Im Herbst 2008 ist in Kooperation mit dem Historischen Institut der RWTH Aachen an der Universitate de Vest in Temeswar/Rumänien ein insgesamt achtsemestriger Studienzyklus für Doktoranden und Postdoktoranden zum Thema „Begriffsgeschichte“ angelaufen. Ziel ist die Erprobung einer deutschen Perspektive der Geschichtsschreibung auf das rumänische 19. und 20. Jahrhundert. Die NachwuchswissenschaftlerInnen durchlaufen ein umfangreiches und abgestimmtes Programm zu Geschichtstheorie und historischem Vergleich, zu historischen und politischen Denkstrukturen in Rumänien, zu literatur- und sprachwissenschaftlichen Analysetechniken. Im Zentrum steht die Auseinandersetzung mit der von Reinhart Koselleck geprägten „Begriffsgeschichte“, denn Ziel der Einzelprojekte ist es, begriffsgeschichtliche Veränderungen im Rumänischen bis in die Gegenwart zu verfolgen.
Rumänien kann als ein Land von Ungleichzeitigkeiten beschrieben werden, mit differierenden politisch-sozialen Regimen und deren sprachlichen Ausformungen, einer bis heute unvollendeten Modernisierung, und sicherlich auch als Ort vielfacher Begriffsüberlagerungen. Letztere gilt es herauszuarbeiten. Auf diesen Seiten laden wir Sie ein, sich näher mit dem Projekt und den beteiligten WissenschaftlerInnen zu beschäftigen. Den rumänischsprachigen Web-Auftritt an der Universitate de Vest in Temeswar finden Sie hier.
Das Graduiertenkolleg wird im Rahmen des Förderschwerpunkts „Einheit in der Vielfalt? Grundlagen und Voraussetzungen eines erweiterten Europas“ von der Volkswagen-Stiftung unterstützt.

Thema, Konzept, Methode - Bedeutung der "Begriffsgeschichte" für Rumänien

„Begriffsgeschichte“ ist Geschichtswissenschaft. Sie handelt von vergangenen Gesellschaften und dem, was diese uns als Sprachmaterial und kulturellen und sozialen Denkstrukturen überlassen haben.
Die deutsche „Begriffsgeschichte“ geht zurück auf Reinhart Koselleck, der das Konzept seit den 1950er Jahren kontinuierlich ausformte und es parallel zur französischen Diskursgeschichte oder der anglo-amerikanischen New Intellectual History entwickelte. Wie in jenen spiegelt sich auch in Kosellecks Überlegungen die Überzeugung einer formenden Kraft der Sprache wider, in der das Geschehen, also die Geschichte, auf den Begriff gebracht und zugleich Geschichte unmittelbar gestaltet werde.
Koselleck stellte die sprachliche Bewusstwerdung historischer Sachverhalte in den Mittelpunkt seiner Untersuchung und fragte nach den politisch und sozial gebrochenen Deutungsvarianten. Damit öffnete er sich bereits Ende der 1950er Jahre jenen Sichtweisen, die heute mit dem Begriff des „linguistic turn“ verbunden sind. Andererseits entwickelte Koselleck sein Konzept aus einer spezifisch deutschen Tradition heraus. Breiter in der Quellengrundlage und stärker interdisziplinär als die New Intellectual History, hat Koselleck die deutsche geistesgeschichtliche Tradition aufgegriffen. Damit hat er, damals durchaus neu, Geschichte als Deutungskampf interpretiert. Koselleck ging es darum, nach der Erfahrung des Nationalsozialismus die Verfügbarkeit von Begriffen einzuschränken und Sensibilität gegenüber der politischen Sprache zu wecken.
In auffallender Weise entspricht die Ausgangssituation Rumäniens derzeit der Lage in Deutschland nach 1945. In beiden Fällen ging und geht es darum, durch Sprachbewusstsein die Voraussetzung für eine demokratische politische Kultur zu schaffen. Nur wenn „Volk“ oder „Nation“, um zwei Beispiele „imaginierter Totalisierungen“ zu nennen, als Konstrukte der Neuzeit kenntlich gemacht werden, die dazu immer wieder neue inhaltliche Besetzungen erhalten, können Vereinnahmungen selbstbewusst abgewehrt werden.

Die Fragestellung der „Begriffsgeschichte“

„Begriffsgeschichte“ verspricht Antwort auf eine ganze Reihe von Fragen, die die Wissenschaftlichkeit der Historik unmittelbar tangieren: Warum muss Geschichte immer wieder neu geschrieben werden? Wie kann sichergestellt werden, dass die Orientierungsleistung von Geschichte verbessert wird? Wie wird ein bereits gedeuteter, überlieferter narrativer Vorstellungskomplex in den Horizont gegenwärtigen Bewusstseins geholt?
Indem Koselleck dem Sprachwandel in der Sattelzeit 1750-1850 und damit der Herausbildung der Sprache der Moderne nachspürte, suchte er zugleich die methodischen Regeln systematischer Sprachvergewisserung herauszuarbeiten, also die Deutung von Erfahrungen aus der Vergangenheit, die Ordnung der Dinge als Differenzerlebnis und die säkulare Selbstbescheidung.
„Begriffsgeschichte“ thematisiert soziale Sinnzuschreibungen im historischen Zusammenhang und sie beschreibt damit den Aspekt der Kultur, also der Verständigung über Zeichen und Symbole, der individuellen Entäußerung und der situativen Anpassung und Neuerfindung. Sie fragt danach, warum sich bestimmte Begriffe, „Grundbegriffe“, durchgesetzt haben, welche Vorstellungswelten die Begriffe bündeln, was sie ausschließen, verdecken, offenlegen, wer mit welcher Absicht sie in den politischen Diskurs eingebracht hat und wie die Begriffe in der Öffentlichkeit lanciert wurden, was sie zu nützlichen politisch-sozialen Termini gemacht hat und welche Zukunftsvorstellungen sie enthalten.

Der methodische Zugang

Im Zentrum steht die Untersuchung von „Grundbegriffen“. „Grundbegriffe“ sind Begriffe, in denen sich eine ganze Epoche verdichtet und die zugleich den Gegenstand erst formen, von dem sie sprechen. Es handelt sich um Begriffe, die nicht abbilden, sondern „Welten“ beschreiben, die mehrdeutig sind und daher umstritten. Reinhart Koselleck sprach von den „Grundbegriffen“ als „Indikatoren“ und „Faktoren“ der Entwicklung. In „Grundbegriffen“ spiegeln sich Ideologien. Sie sind strittig, dem öffentlichen Diskurs ausgesetzt, und gleichwohl unersetzbar. Grundbegriffe unterliegen, wie Jörn Leonhard gezeigt hat, Phasen der Entwicklung von der präpolitischen Bedeutungsdimension über die „Politisierung“ zur Ideologisierung. Damit unterliegen sie einem sich immer wieder verändernden Deutungskampf. Grundbegriffe lassen sich nicht nominalistisch fassen, nicht einfach definieren, sondern müssen im jeweiligen Kontext expliziert werden. Im Unterschied zu „Quellenbegriffen“, die abgeschlossene Vergangenheit repräsentieren, sind „Grundbegriffe“ auch in der Gegenwart noch offen.
Mit Hilfe der „Grundbegriffe“ wird Identität konstruiert. Ihre Untersuchung ermöglicht das Aufzeigen von Zuschreibungen, Vereinnahmungen, Abgrenzungen. Kontinuitäten und Brüche im gesellschaftlichen und politischen Diskurs deckt „Begriffsgeschichte“ auf und damit Identitätsunterschiede und Identitätskonflikte. „Volk“, um ein Beispiel aufzugreifen, ist ein abstrakter Begriff, der ganz unterschiedliche Formen der „Volkszugehörigkeit“ zulässt. Wer zum „Volk“ gehört und wer nicht, das ist das Thema der „Begriffsgeschichte“. Indem „Begriffsgeschichte“ „Begriffe“ und „Texte“ zusammenbringt, beschreibt sie „Vorstellungswelten“, schildert sie die mediale Vermittlung der „Ideen“ und deutet sie die Auseinandersetzung um Begriffe als Machtkämpfe.

Zielsetzung

Der rumänische Kulturraum ist bereits seit längerem Gegenstand sprach- und geistesgeschichtlicher Untersuchungen. Doch umfassende begriffsgeschichtliche Studien, die nicht (nur) die Entwicklung von Sprache und die Historizität von Worten thematisiert, sondern sich für solche Begriffe interessiert, die im politisch-sozialen Wandel „neu“ entstanden sind, diesen Wandel zeitweise auf den Begriff gebracht und selbst Geschichte geschrieben haben, gibt es bisher lediglich für bestimmte Aspekte und Epochen.
Darüber hinaus lässt „Begriffsgeschichte“ sich in ihren verschiedenen Variationen als „europäische“ Form des Umgangs mit Vergangenem verstehen, nämlich (a) als Aneignung und Abwehr transnational-europäischer Spracheinflüsse und (b) als spezifisch europäischer Modus der Bewäöltigung des Vergangenen durch Kontextualisierung und Kritik. „Begriffsgeschichte“ zu Rumänien dient daher der sprachlichen Selbstvergewisserung Europas sowie der Schaffung eines europäischen Kulturraums, der sich seiner gegenseitigen Durchdringung, freilich auch der Labilität der politischen Kulturen bewusst ist.

Struktur und Aufbau

Das Graduiertenkolleg wird am Lehrstuhl für Geschichte der Universitate de Vest in Temeswar eingerichtet. Hier erhielt Reinhart Koselleck 2005, kurz vor seinem Tod, die Ehrendoktorwürde der Universität.

Prof. Dr. Victor Neumann hat bereits mehrere Bücher zur rumänischen „Begriffsgeschichte“ verfasst und Studierende zu Abschlussarbeiten im Bereich der „Begriffsgeschichte“ herangeführt.
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Prof. Dr. Armin Heinen ist für Rumänien vor allem mit Arbeiten zum Faschismus und zum Holocaust bekannt geworden. Er begleitet das Kolleg von deutscher Seite.
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Wissenschaftlicher Beirat

Ein Wissenschaftlicher Beirat wacht über die Funktion des Graduiertenkollegs und sichert dessen wissenschaftliche Qualität. Alle Dissertationen bedürfen eines (zusätzlichen) Gutachtens durch ein Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats. Ebenso dürfen Publikationen nur dann veröffentlicht werden, wenn der Wissenschaftliche Beirat zugestimmt hat. Mitglieder des Wissenschaftlichen Beirates sind vorrangig als Gastdozenten anzusprechen. Ihnen obliegt es, Anregungen zur wissenschaftlichen Arbeit zu geben, das Graduiertenkolleg im internationalen Kontext zu verankern und Kontakte der Doktoranden zu wissenschaftlichen Institutionen innerhalb und außerhalb Rumäniens herzustellen. Insbesondere unterbreiten sie Namensvorschläge für Gastwissenschaftler und mögliche Doktoranden.
Die Zusammensetzung des Wissenschaftlichen Beirats soll die Verankerung in der internationalen Geschichtswissenschaft sicherstellen und einen interdisziplinären Zugriff auf das Thema "Begriffsgeschichte" gewährleisten.
Mitglieder sind Prof. Dr. Dr. h.c. Klaus Bochmann (Leipzig), Prof. Dr. Keith Hitchins (Urbana-Champaign), Prof. Dr. Bogdan Murgescu (Bukarest) und Prof. Dr. Mirela-Luminita Murgescu (Bukarest).

Koordinationsteam

Wissenschaftliche Koordinatorin (bis 30.09.2010): Valeska Bopp-Filimonov, M.A. Kulturwissenschaften. Doktorandin am Historischen Seminar der Universität Leipzig zum Thema „Erinnerungen an den Kommunismus in Rumänien. Familienbiographien im Prozess gesellschaftlicher Transformation“
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Projektkoordinator in Temeswar: Florin Croitoru
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Die KollegiatInnen

Aneta-Silvana Fakesch

(geb. 1977), studierte zwischen 2004 und 2008 an der Evangelischen Fachhochschule Darmstadt Soziale Arbeit. Während des Studiums lernte sie durch ein Auslandspraktikum die Herausforderungen Rumäniens im sozialen Bereich kennen, vor allem die Lebenslage von Frauen, die von häuslicher Gewalt betroffen waren, sowie die Situation psychisch kranker Menschen. In ihrer Diplomarbeit setzte sie sich mit der Situation der rumänischen Psychiatrie auseinander. Nach Abschluss des Studiums arbeitete sie als Sozialpädagogin in einer Tagesstätte für psychisch kranke Menschen, in der Institutsambulanz der Vitos Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Riedstadt und im sozialpsychiatrischen Dienst des Kreises Groß-Gerau. Zwischen Januar und Mai 2009 absolvierte sie eine Ausbildung zur interkulturellen Trainerin in Göttingen. Seit Oktober 2009 beschäftigt sie sich in ihrem Dissertationsprojekt im Rahmen der Graduiertenkollegs für Begriffsgeschichte an der Universitatea de Vest in Temeswar mit dem Begriff „Frau“ im sozialistischen Rumänien.

Áron Kovács

(geb. 1985), MA in History. He did his MA studies at the University of Szeged (Hungary). He wrote his MA paper on the elements of the identity of the Romanian peasants of Transylvania at the age of the Horea revolt. During his university studies he was member of the College of Social Advance Studies. He was a visiting student at the University Babeş-Bolyai in 2007. In the summer of 2008, he participated in the Studium Transylvanicum Summer University at Viscri, Romania. He also participated in several Hungarian conferences. He was an organizer of the „International Conference on the fall of the Communist Regime” in Szeged in 2009. His PhD project at the VW-Graduate school in Timisoara deals with the development of the concept of “Revolution” in the first half of the 19th century, namely until the uprising of 1848.

Mihaela Popescu

(geb. 1979), hat an der Universitate de Vest in Temesvar zwei Studiengänge absolviert: zwischen 1998 und 2002 hat sie Journalistik und Französisch studiert und von 2002 bis 2006 Geschichte und Italienisch. Ihren Abschluss in Geschichte machte sie bei Prof. Victor Neumann. Anschließend spezialisierte sie sich im Master-Studiengang « Mittelalterliche Geschichte » an der Universität Anger in Frankreich. Für ihre Master-Arbeiten (Les croix et les crucifix dans les églises de Rome entre VIIe et XIIIe siècle und Le Christ serein dans l’art italien médiévale) erhielt sie jeweils die Note « sehr gut ». Auf Grund dieser Studienleistungen wurde ihr Aufenthalt in Anger mit einem Stipendium von der rumänischen Regierung unterstützt. In ihre Masterarbeiten sind Materialien aus zwei Forschungsaufenthalten eingeflossen: Sie war am Institut Français in Rom und hat mit Eric Palazzo vom Centre d´Études Médiévales der Universität Poitiers in Frankreich zusammengearbeitet. Das Thema ihrer Dissertation am Graduiertenkolleg ist der Begriff des "creştinism" für das orthodoxe und griechisch-katholische Milieu des 19. und 20. Jahrhunderts.

Henriete-Elfride Richer

(geb. 1984), Lizenziatin in Soziologie, studierte von 2003 bis 2007 Soziologie an der Fakultät für Soziologie und Psychologie an der Universitatea de Vest in Temeswar. Anschließend absolvierte sie von 2007 bis 2008 eine post-universitäre didaktisch-orientierte Ausbildung im Bereich Bildungs- und Schulmanagement. Im Laufe ihres Studiums nahm sie an zahlreichen Forschungsprojekten zu regionaler Entwicklung, kultureller Identität und der Rolle ländlicher Gemeinschaften teil. Ebenso ist sie Co-Autorin von didaktischen Lehrwerken, unter anderem zur Stadt- und Regionalsoziologie. Seit Oktober 2008 ist sie Doktorandin im Rahmen des Graduiertenkollegs für Begriffsgeschichte an der Universitatea de Vest in Temesvar und arbeitet zu dem Begriffspaar „Bauer/ländlich – Städter/städtisch“ für die Regionen Banat und Muntenien im 19. und 20. Jahrhundert.

Daniel-Cristian Roiban

(geb. 1980), studierte von 1998-2002 Geschichte an der Universität Lucian Blaga in Hermannstadt. In seiner Abschlussarbeit beschäftigte er sich mit der Struktur der Zünfte in der rumänischen Kleinstadt Cisnădie / dt. Heltau (Titel „Structura breslelor in Cisnadia medievala“). 2002-2003 absolvierte er, cum laude, den Master-Studiengang „Mittelalterliche Geschichte“ an der Central European University in Budapest mit der Abschlussarbeit Economic privileges in Transylvania: the sicklemakers' guild from Heltau. An der Universität Augsburg schloss er zwischen 2006 und 2008 den Master-Studiengang „Europäische Kulturgeschichte“ ab. Die Abschlussarbeit mit dem Titel Der Vogelkäfig der Ptolemäer. Untersuchungen zum alexandrinischen Kultur- und Wissenschaftszentrum als Erinnerungsort der griechischen Welt wurde im Rahmen des Themas Kulturbegegnungen verfasst und von Prof. Dr. Gregor Weber betreut. Seit Oktober 2009 ist Daniel-Cristian Roiban Doktorand im Rahmen des Graduiertenkollegs für Begriffsgeschichte an der Universitatea de Vest in Temesvar. In seinem Dissertationsprojekt beschäftigt er sich mit dem National-Kommunismus in Rumänien. Ein besonderer Fokus seiner Arbeit liegt auf dem Begriff „Protochronismus“, den er auf seine Wurzeln im nationalistischen Diskurs der Zwischenkriegszeit hin untersucht. Weitere Interessensbereiche sind Kulturgeschichte und Kulturtheorie, Erinnerungsorte und kulturelles Gedächtnis.

Alexandru Zidaru

(geb. 1982), Lizenziat in Geschichte, hat an den Universitäten Craiova und Bielefeld Geschichte studiert und sein Studium 2005 abgeschlossen. Anschließend hat er im Rahmen des Promotionsstudiengangs Geschichte an der Universität Craiova seine Doktorarbeit „Die Hohenzollern-Monarchie in Rumänien und die deutsch-rumänischen Beziehungen 1883 – 1914“ verfasst (ggw. im Abschlussverfahren). Der (englische) Titel seiner im Rahmen des Graduiertenkollegs erarbeiteten Untersuchung lautet „The concept of Nation in the Romanian social-political languages and Romanian historiography of the 19th and 20th Centuries“. Weitere Interessenschwerpunkte gelten der Nationalismusforschung, transnationalen Kulturtransfers und der Politikgeschichte.

Lehrveranstaltungen und Teilnahme an Konferenzen

31.5.-06.06.2011 – Blockseminar von Prof. Dr. Hans Erich Bödeker, Göttingen.

2.-4. Dezember 2010 Teilnahme von Mihaela Popescu und Alexandru Zidaru an der Tagung "Nation, Identität, Rechtsstaat. Begriffsgeschichte im rumänischsprachigen Raum", veranstaltet vom Moldova Institut Leipzig.

4.-8. Oktober 2010 Teilnahme von Aneta Fakesch und Alexandru Zidaru an der Internationalen Hochschulwoche „Politische Institutionen und Kultur in Südosteuropa“ an der Politischen Akademie in Tutzing, veranstaltet von der Südosteuropa-Gesellschaft.

22.-25. August 2010 Teilnahme von Áron Kovács und Alexandru Zidaru an der Sommerschule „Concepts of Art in History. Summer Course on the History of Conepts and Metaphors“ in Jerusalem am The Van Leer Institute (Tagungsbericht für h-soz-u-kult von A. Zidaru hier.)

06.-10.07.2010 Blockseminar „Ökonomische Aspekte der rumänischen Geschichte im 19. und 20. Jh.“ von Prof. Dr. Bogdan Murgescu, Bukarest

29.06.-2.07.2010 Blockseminar "Linguistisch-philologische Grundlagen der Begriffsgeschichte" von Prof. Dr. Dr. h.c. Klaus Bochmann, Leipzig

25.03.2010 - Symposion „Particularităţi ale istoriei regionale. Banatul de ieri şi de astăzi” (Besonderheiten der Regionalgeschichte. Das Banat gestern und heute), organisiert von der Doktorandenschule „Begriffsgeschichte“ und dem Institut für Studien des Banat, unter Beteiligung der StipendiatInnen (Presse-Ankündigung)

1.3.-8.3.2010 Studienwoche an der RWTH Aachen

11.06.2009 Konsultation und Seminareinheit zur Begriffsgeschichte mit Prof. Dr. Willibald Steinmetz, Universität Bielefeld, in Temeswar.

22.05.2009 Vortrag und Diskussion mit Dr. Peter Chroust, Frankfurt a. M., „Die Perzeption der rumänischen Revolution 1989 in den deutschen Medien und in der deutschen Wissenschaft“.

10.04.2009 Vortrag und Diskussion mit Prof. Dr. Tom Grünfeld, New York State University, “Key Terms in American political language: Nation, Citizenship, Ethnicity, Multiculturalism, Interculturality, Religion”.

30.10.2008 Seminareinheit mit Prof. Dr. phil. Dr. h.c. Armin Heinen, RWTH Aachen, zur Umsetzung einer begriffsgeschichtlichen Doktorarbeit am Beispiel von Thomas Müller: Die Transformation der Westgrenze. Das Konzept der Grenz-Räume und die Konstruktion eines deutschen „Westraumes“ zwischen Politischer Romantik und Nationalsozialismus.

Die regelmäßige individuelle Betreuung vor Ort erfolgt von Prof. Victor Neumann.

Darüber hinaus nehmen die StipendiatInnen an Veranstaltungen des allgemeinen Doktorandenprogramms der Geschichtsfakultät an der Universitate de Vest teil.

Konferenzen

Towards a Conceptual History of Central and Eastern Europe in Comparative Perspective: Cultures, Ideologies, Identitites, Politics
in Timişoara / Temeswar vom 25.-27. April 2012
Programm (Englisch, Rumänisch)



Grundbegriffe der rumänischen sozial-politischen Sprache
in Timişoara / Temeswar vom 23.-26. September 2009
Programmheft Konferenz von 2009

Publikationen

- Heinen, Armin, Victor Neumann (Hrsg.): Key-Concepts of Romanian History. Alternative Approaches to Socio-Political Languages. Budapest, New York: CEU Press 2012 (November).

- Neumann, Victor, Henriete Richer (Hrsg.): Cinci concepte ale gândirii politice românești. Timișoara: Ed. Brumar 2011.

- Heinen, Armin, Victor Neumann (Hrsg.): Istoria Romaniei prin concepte. Perspective alternative asupra limbajelor social-politice. Iasi : Polirom 2010.

Förderer

Seit Oktober 2008 fördert die VolkswagenStiftung die Einrichtung eines deutsch-rumänischen Graduiertenprogramms zur rumänischen Begriffsgeschichte an der Universität Temeswar. Die Laufzeit beträgt vier Jahre.
Die Universitate de Vest in Temeswar unterstützt das Vorhaben mit technischer Ausstattung und der Sanierung eines eigenen Gebäudes auf dem Wissenschaftscampus im Stadtzentrum, das die Graduiertenschule voraussichtlich im nächsten Jahr beziehen kann.

Presse


Programm Reinhardt Koselleck / Premiere in Osteuropa, Artikel anlässlich der Eröffnung der Graduiertenschule in Jurnalul vom 30. Oktober 2008


Internationale Doktorandenschule zur „Begriffsgeschichte” in Timisoara eröffnet, Artikel in Gardianul vom 06. Juni 2008


Warum „Istoria Românilor“ zu sagen falsch ist – ein Beitrag von Radio Timisoara (Astrid Weisz) vom 28. September 2009


Über die Bedeutung der Begriffsgeschichte für die Human- und Sozialwissenschaften, Beitrag von Victor Neumann in Vestul vom 25. September 2009


Symposion „Particularităţi ale istoriei regionale. Banatul de ieri şi de astăzi” (Besonderheiten der Regionalgeschichte. Das Banat gestern und heute), organisiert von der Doktorandenschule „Begriffsgeschichte“ und dem Institut für Studien des Banat, unter Beteiligung der StipendiatInnen, Ankündigung auf Timiș Online am 24.03.2010


Interview mit Prof. Victor Neumann im öffentlich-rechtlichen Fernsehsender TVR1 aus Bukarest über das Buch „Istoria Romaniei prin concepte“, Mai 2011.


Geschichte auf hohem Niveau in der Beziehung zwischen Timisoara und Aachen, Artikel anlässlich der Verleihung der Ehrendoktorwürde der Westuniversität Temeswar an Armin Heinen in Ziua de Vest vom 12. Dezember 2011

Kontakt


Verantwortlich: und

Koordination:

Bitte beachten Sie auch den rumänischsprachigen Web-Auftritt an der Universitate de Vest in Temeswar, den Sie hier finden.